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Saisonalität - eine der vier Säulen unserer nachhaltigen Gastronomie

Gibt es bei dir Tomaten, Peperoni, Gurken und co. das ganze Jahr?


In vielen Supermärkten hierzulande gibt es zu jeder Jahreszeit jegliche Früchte und Gemüse aus aller Welt. Es ist also kein Problem, das ganze Jahr an oben genannte Produkte zu gelangen. Dabei würden diese unter natürlichen Bedingungen gar nicht das ganze Jahr wachsen. Tomaten, um nur ein Beispiel zu nennen, hätten eigentlich nur ungefähr von Juni bis Oktober Saison. Aber woher kommen diese dann in der restlichen Zeit? In der kälteren Jahreszeit kommen die Tomaten entweder aus beheizten Gewächshäusern in unseren Breitengraden oder nicht selten aus Südspanien, wo sie kilometerweise unter Folien angebaut werden. In Spanien gibt es zwar viel Sonne, dementsprechend aber auch wenig Regen. Die Tomaten müssen künstlich bewässert werden und folglich nimmt der Wasserverbrauch drastisch zu. Aber nicht nur die Trockenheit stellt ein Problem dar, sondern laut verschiedenen Berichten lassen auch die Arbeitsbedingungen in den Gewächshäusern zu wünschen übrig. Mindestlöhne werden teilweise nicht eingehalten, oft haben Arbeiter keine festen Arbeitsversträge und sogar Sanitäre Anlagen fehlen.

Tomaten gibt es bei uns im Hofladen nur während der Saison. Dafür begeistern sie mit ihrem intensiven Aroma – und schmecken garantiert nicht wie eine Gurke.
Tomaten gibt es bei uns im Hofladen nur während der Saison. Dafür begeistern sie mit ihrem intensiven Aroma – und schmecken garantiert nicht wie eine Gurke.

Dennoch sind im Winter auch Tomaten aus unseren Breitengraden nicht nachhaltiger. Damit diese bei uns in der kälteren Jahreszeit wachsen können, brauchen sie ständig Energie und Wärme, was einen enormen Energieverbrauch verursacht. Ein Kilogramm Tomaten aus einem fossil beheizten Gewächshaus in der Schweiz verursacht 5 kg CO2. Regionale Tomaten aus der Saison schneiden mit 0.2 kg CO2 pro Kilogramm um ein Vielfaches besser ab.

Ausserhalb der Saison sind also weder die Tomaten aus Spanien, noch die aus beheizten Gewächshäusern nachhaltig. Wenn du aber im Winter nicht auf den aromatischen Geschmack von Tomaten verzichten möchtest, dann greife auf passierte oder eingemachte Tomaten zurück, welche zuvor mit regionalen und saisonalen Tomaten hergestellt wurden.

Wenn du auch im Winter nicht auf bestimmte Geschmäcker verzichten möchtest, sind Einmachen und Einkochen gute Möglichkeiten, um Gemüse haltbar zu machen.
Wenn du auch im Winter nicht auf bestimmte Geschmäcker verzichten möchtest, sind Einmachen und Einkochen gute Möglichkeiten, um Gemüse haltbar zu machen.

 

Welche Vorteile hat Saisonalität nun für die Landwirtschaft?


Durch den Konsum von saisonalen Produkten haben die Produzent:innen die Möglichkeit, ihre Erzeugnisse in der Nähe zu verkaufen, anstatt sie auf lange Transportwege zu schicken. Das stärkt die lokale Landwirtschaft und schafft neue Arbeitsplätze in der Region.


Wenn die Pflanzen zu dem Zeitpunkt angebaut werden, in dem sie natürlicherweise auch gedeihen würden, müssen auf weniger künstliche Eingriffe mit zum Beispiel Herbiziden und Pestiziden zurückgegriffen werden. Denn die Pflanzen sind zu diesem Zeitpunkt besser auf die herrschenden Bedingungen angepasst und dadurch widerstandfähiger. Ausserdem werden auch weniger Ressourcen und Energie benötigt, da kleinere Transportwege anfallen und beispielsweise auch keine Gewächshäuser beheizt werden müssen.


Welche Vorteile hat Saisonalität für dich?


Einerseits besitzen die Gemüse und Früchte mehr Nährstoffe, da sie nicht frühzeitig geerntet und weniger Transport- und Lagerzeit unterzogen werden müssen. Dadurch ist auch der Geschmack intensiver und des Weiteren freut sich dein Portemonnaie. Saisonale Produkte sind meist günstiger, da ein Überschuss vorherrscht und oft kürzere Transportwege von Nöten sind.




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